Hannover. Zum ersten Mal hat der Sprengel Hannover sein neu aufgesetztes Kirchenmusik-Stipendium an Nachwuchsmusiker aus Hannover und der Region im Alter zwischen 14-50 Jahren verliehen. In einem feierlichen Gottesdienst überreichte Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr am Sonnabend gemeinsam mit Superintendent Martin Lechler (Kirchenkreis Nienburg) und Kreiskantorin Daniela Brinkmann (Rinteln) Urkunden mit einer Förderung von bis zu 650 € an musikalische Talente in den Bereichen Orgel, Posaunen-, Chor- und Popmusik. Mit dem Geld sollen die Stipendiat*innen Unterricht, Notenmaterial oder Fortbildungen finanzieren.
„In den Gottesdiensten erklingt nicht nur die Orgel. Die Kirchenmusik ist vielfältiger geworden. Heute spielen Posaunenchöre gediegenen Jazz und die Popmusik gehört vielerorts bereits wie selbstverständlich dazu. Und wenn man ehrlich ist: auch die alten großen Kirchenmusiker, wie etwa Paul Gerhardt, waren einmal Popkultur.“, begrüßte Bahr die Stipendiat*innen mit ihren Familien und Freunden in der Markuskirche Hannover.
Vielfalt, Tradition und Moderne - mit diesen Schlagworten lässt sich das Motto der Stipendienvergabe zusammenfassen, die als Sprengel-Fest der Kirchenmusik gefeiert wurde. Popkantor Til von Dombois und seine Band, ein Bläserensemble unter Leitung von Landesposaunenwart Henning Herzog und Kreiskantorin Daniela Brinkmann an der Orgel interpretierten gemeinsam den Choral „Singt, singt dem Herren neue Lieder“, dessen Melodie aus dem 16. Jahrhundert stammt. Schlagzeug und Orgel, Posaunen und Keyboard ergänzten sich harmonisch und füllten den Kirchenraum zusammen mit dem kräftigen Gesang der Feiernden mit einem satten Sound. Der 14-jährige Julian Becker, 2018 mit dem Stipendium ausgezeichnet, spielte auswendig Orgelstücke von Bach und Vierne und begeisterte durch seine Virtuosität.
„Das Erlernen eines Instruments und das Musizieren braucht nicht nur Herzblut, sondern kostet auch viel Fleiß. Umso schöner, wenn eure Mühen belohnt werden.“, gratulierte Superintendent Martin Lechler den frisch Ausgezeichneten und fügte hinzu: „Wir brauchen euch und euren Einsatz in den Gemeinden und Kirchenkreisen, damit es weitergeht mit der Kirchenmusik. Ich wünsche Ihnen viel Freude und Gottes Segen.“
„Die Freude über den engagierten Nachwuchs ist groß. Die Stipendiaten und Stipendiatinnen sind ein Lichtblick, der zuversichtlich stimmt. Ihr Wirken trotzt manch düsterer Prognose zur Zukunft der Kirche. Die Liebe zur Kirchenmusik hat viele Spielarten und ist nicht tot zu kriegen. Diese Vielfalt ist ein Grund zum Feiern.“, sagte Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr anlässlich der Vergabe.
Mit dem Kirchenmusik-Stipendium 2019 wurden ausgezeichnet
im Bereich „Orgel“:
Irene Barthels, 50 Jahre, Wennigsen
Nils Birke, 15 Jahre, Lehrte
Maximilian Doß, 15 Jahre, Neustadt a. Rbge. / Hagen
David Haake, 28 Jahre, Hannover
Julia Hermerding, 18 Jahre, Wedemark
Simon Hotze, 14 Jahre, Steyerberg
Jonas Kasting, 17 Jahre, Hannover
Jonas Kuschewski, 14 Jahre, Hannover
Caroline Luy, 22 Jahre, Hannover
Tatiana Mardari, 47 Jahre, Hannover
Katharina Mietz, 15 Jahre, Sehnde
im Bereich „Popularmusik“:
Anne Mette-Holzmann, 35 Jahre, Hannover
Lilly Daja Sander, 17 Jahre, Hemmingen
im Bereich „Posaunenchor-Leitung“:
Sarah Barg, 19 Jahre, Uchte
im Bereich „Chor-Leitung“:
Judith Schlupp, 44 Jahre, Rodenberg
Hintergrund: von der Orgel-Förderung zum Kirchenmusik-Stipendium
Unter dem Titel "Orgelstipendium" hat der Sprengel Hannover von 2011 bis 2018 rund 70 Nachwuchsorganisten mit einer Gesamtsumme von mehr als 30.000 Euro gefördert. In diesem Jahr wurden die Stipendienplätze von 10 auf 15 erhöht. Die Fördersumme pro Platz ist von 450€ auf maximal 650€ angehoben worden. Die jeweilige Höhe richtet sich nach den tatsächlich anfallenden Kosten. Weitere Informationen zum Kirchenmusik-Stipendium unter: www.sprengel-hannover.de
Der evangelisch-lutherische Sprengel Hannover ist die in 9 Kirchenkreise gegliederte Kirchenregion in und um die Landeshauptstadt Hannover mit rund 510.000 Kirchenmitgliedern. Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr steht dem Sprengel als Regionalbischöfin vor.