Taizelichter

Bild: M. Logemann

Angedacht

02. März 2024

Die größten Entdecker der Welt

Einige Menschen sind dafür geschaffen, Unmengen an neuen Entdeckungen auf den Markt zu bringen. Kein Tag vergeht, ohne etwas Neues herauszufinden. Niemand ist scharfsinniger als sie: Kleinkinder.

Das Potenzial dieser Welt ist enorm: Gegenstände, die an allen Seiten rund sind, rollen, wenn man sie anstupst. Eine vorher geleerte Streichholzschachtel eignet sich als Kleid für eine Blockflöte. Das, was Mama und Papa als „Deckel“ bezeichnen, passt auf die glänzenden Dinge drauf, womit sie in der Küche Dampf machen, bevor es Essen gibt. Autos machen „Brum…“ und ein Tier mit unregelmäßigen Flecken heißt „Kuh“. Jeden Tag neue Entdeckungen.

Okay – machen wir uns nichts vor: Jeder, der lesen kann, wusste all das schon vorher. Aber die größten Entdecker bleiben unsere Kleinsten trotzdem. In ihrer Welt ist noch Vieles unbekannt, was für uns schon gähnend langweilig ist.

Christoph Kolumbus hat 1492 Amerika entdeckt. Die Menschen, die dort gelebt haben, wussten aber schon vor Kolumbus, dass dieser Kontinent existiert. Obwohl Kolumbus also nur etwas „Neues“ für Europäer gefunden hat, gilt er als einer der größten Entdecker – gleich nach unseren Kindern. 

Wäre es nicht toll, nie erwachsen zu werden und immer etwas Neues zu entdecken? Das muss auch nichts Weltbewegendes sein. Wenn ein Kind herausfindet, dass ein Metalllöffel auch in der Toilette nicht schwimmt, ist das kein historischer Moment. Aber dieser kleine Moment ist für das Kind wichtig, die Welt besser zu verstehen. Wäre es nicht toll, wie Kinder immer neue Dinge zu entdecken?

„Werdet wie die Kinder. Dann seid ihr bei Gott,“ hat Jesus einmal gesagt. Also: „Werdet Entdecker!“ Das hat sicher nichts mit Experimenten zu tun, ob Gläser zerbrechen, wenn sie herunterfallen. Es sind eher die unscheinbaren Entdeckungen: die Nachbarin, die der Himmel schickt oder die Blume, die im Garten wächst, ohne dass ich sie gepflanzt habe. Der überdurchschnittlich gute Arbeitstag oder ein unerwarteter, ruhiger Moment. „Werdet wie die Kinder“ und entdeckt, womit Gott euch im Alltag beschenkt. Oft ist es etwas, was anderen nicht auffällt oder belanglos wirkt: nette Gespräche, ein wohltuender Spaziergang oder am Ende des Tages zufrieden ins Bett zu gehen. In diesem Sinne: Viel Freude bei himmlischen Entdeckungen!

Vikar Malte Broers