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Evangelische Kirche verurteilt mutwillige Beschädigung des Nienburger Mahnmals

25. April 2021

Regionalbischöfin Bahr und Superintendent Lechler rufen zum Einsatz gegen Hass und Gewalt auf

Bild: Th. Gatter

Aufruf: Blumen niederlegen als Zeichen gegen Hass und Gewalt

Hannover / Nienburg. Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr (Sprengel Hannover) und Superintendent Martin Lechler (Kirchenkreis Nienburg) haben sich ange-sichts der Zerstörungswut, mit der das Mahnmal für alle Opfer nationalsozia-listischer Verbrechen in Nienburg in dieser Woche beschädigt wurde, erschüt-tert gezeigt.
„Immer wieder werden Gedenkstätten und Mahnmale, die an die Schreckens-taten des Nationalsozialismus erinnern, angegriffen. Die mutwillige Zerstö-rung und die rohe Gewalt machen mich fassungslos. Nicht nur werden die Opfer erneut verhöhnt, auch der tatkräftige Einsatz all derer, die sich gegen ein Vergessen und für ein ‚Nie wieder‘ einsetzen, wird mit Füßen getreten. Der Gewaltakt in Nienburg muss ein Weckruf für uns alle sein: wir müssen wach-sam bleiben und die Ausbreitung von Hass, Fremdenfeindlichkeit und Antise-mitismus aktiv verhindern.“, sagt Dr. Petra Bahr, Regionalbischöfin für den Sprengel Hannover.
„Ich bin entsetzt über diese Gewalttat, die nicht nur das Andenken der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft schändet, sondern auch eine un-glaubliche Missachtung der Würde eines jeden Menschenlebens zeigt. Dies wi-derspricht unserem biblischen Menschenbild und ist nicht vereinbar mit einem Zusammenleben in Frieden, Freiheit und Demokratie.“, sagt Martin Lechler, Superintendent des Kirchenkreises Nienburg.

Auch die Bundestagsabgeordnete 

Katja Keul sagt dazu:

 

"Dieser Akt der Aggression gegen das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus muss uns alarmieren.  Soviel Hass und Respektlosigkeit darf auf keinen Fall verharmlost werden. Für die Verfolgung der Täter sind die Ermittlungsbehörden zuständig.  Zur Verteidigung unserer Demokratie, die aus den Trümmern einer menschenverachtenden Diktatur gewachsen ist, sind wir alle, ist jeder einzelne von uns aufgerufen. Frieden, Recht und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit, und das zersplitterte Mahnmal verdeutlicht dies auf drastische Weise. Wo immer Rechtsextreme unsere demokratische Gesellschaft zerstören wollen, müssen wir uns dem entgegenstellen."

Auch die Bundestagsabgeordnete Katja Keul äußerte sich zu dem Vorfall:

"Dieser Akt der Aggression gegen das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus muss uns alarmieren.  Soviel Hass und Respektlosigkeit darf auf keinen Fall verharmlost werden. Für die Verfolgung der Täter sind die Ermittlungsbehörden zuständig.  Zur Verteidigung unserer Demokratie, die aus den Trümmern einer menschenverachtenden Diktatur gewachsen ist, sind wir alle, ist jeder einzelne von uns aufgerufen. Frieden, Recht und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit, und das zersplitterte Mahnmal verdeutlicht dies auf drastische Weise. Wo immer Rechtsextreme unsere demokratische Gesellschaft zerstören wollen, müssen wir uns dem entgegenstellen."

Aufruf: Blumen niederlegen als Zeichen gegen Hass und Gewalt
Regionalbischöfin Bahr und Superintendent Lechler rufen nun die Öffentlich-keit dazu auf, Blumen am zerstörten Mahnmal in Nienburg niederzulegen: „Wir müssen uns gegen jede Form von Hass und Gewalt wehren. Es braucht sicht-bare Zeichen, um uns an diese permanente Anstrengung zu erinnern und uns darin gegenseitig zu ermutigen“, betonen Bahr und Lechler.
Der Kirchenkreis Nienburg gehört zum evangelisch-lutherischen Sprengel Hannover, einer von sechs Kirchenregionen in der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr leitet den Sprengel seit dem Jahr 2017.