Mit insgesamt 52 Menschen verbrachte die Evangelische Jugend Nienburg die zweite Herbstferienwoche auf Spiekeroog. Aufgeteilt auf drei verschiedene Kurse wurden dabei Jugendliche und junge Erwachsene für die ehrenamtliche Kinder- und Jugendarbeit aus- und weitergebildet.
Mit 26 Teilnehmer*innen wurde der größte der drei Kurse durch die jüngsten Teilnehmenden gebildet. Die 14 bis 15-jährigen Jugendlichen des Traineekurses konnten die Woche nutzen, um erste Einblicke in die Mitarbeit zu bekommen und auch erste praktische Erfahrungen zu sammeln. Wie funktioniert eine Gruppe eigentlich? Wie erkläre ich Spiele richtig? Und wie verhalte ich mich als Mitarbeiter:in eigentlich. So konnten sie etwa die in der Spielepädagogik gelernte Theorie direkt in der Praxis an ihren Mitteilnehmenden ausprobieren.
Ein Schwerpunkt der Ausbildung im Traineekurs lag darin, sich in Gruppen selbstständig und demokratisch zu organisieren. So gab es jeden Abend die Zeit, sich in Family-Groups genannten, zufällig ausgelosten Kleingruppen ein eigenes Programm auf die Beine zu stellen.
Der zweite Kurs bestand aus Teilnehmenden ab 16 Jahren, die im Rahmen eines Juleica-Seminars zur Gruppenleitung ausgebildet wurden. Juleica ist die Kurzform von „Jugendleiter*innen Card“ und richtet sich nach bundesweiten Standards. Dazu gehören Themen wie Entwicklungspsychologie, Recht und Kindeswohl. Ergänzt wurden diese durch verbandsspezifische Themen wie das Gestalten und Feiern von Andachten oder das Kennenlernen der Strukturen der Evangelischen Jugend.
Eine Besonderheit in der Juleica-Ausbildung bietet die Evangelische Jugend Nienburg mit der Theatersport-Leiste. In der üben sich die Teilnehmenden täglich eine Stunde nach den Regeln des Theatersports in Kreativität, Status, Körperarbeit und Rhetorik. Der Wert des Theatersports liegt dabei nicht nur in der Stärkung des Gruppengefühls, sondern auch in den Regeln, die sich gut auf das Leiten von Gruppen übertragen lassen.
Den dritten Kurs bildeten junge Menschen im Alter von 16 bis 22 Jahren, die schon Inhaber*innen einer Juleica sind. Beim Aufbauseminar konnten sie ihr Wissen auffrischen, neue Themen diskutieren und ihre Juleica verlängern. Schwerpunkt des Aufbaukurses war neben der Reflexion eigener Erfahrungen aus der Mitarbeit zum einen der Umgang mit dem eigenen Glauben und zum anderen die Demokratiebildung.
Natürlich gab es auch reichlich Begegnungspunkte für die drei Kurse, etwa beim gemeinsamen Kreativabend oder bei den gemeinsamen Andachten. Und das Zusammenkommen der Kurse mit ihren unterschiedlichen Erfahrungswerten konnte auch praktisch genutzt werden. So hat etwa der Aufbaukurs eine praktische Einheit zum Thema Führungsstile für den Juleicakurs vorbereitet und durchgeführt. Und der Juleicakurs hat für die beiden anderen Kurse einen Spielenachmittag am Strand organisiert.
Insgesamt gab es für die Teilnehmenden aller drei Kurse viel Spaß, wenig Schlaf und ganz viel neue Erfahrungen.
(Berit Busch)