... und Jubiläum 20 Jahre Neue Erde
Am 30. August hat der Kirchenkreis den Abschied von Marion Schaper begangen. Sie war fast 40 Jahre lang Geschäftsführerin des diakonischen Werkes unseres Kirchenkreises.
Kennzeichnend für die Arbeit von Schaper war der Ort dieses Abschieds: nicht eine Kirche, sondern das Gelände der „Neuen Erde“, eines Gemeinschaftsgartens. Die „Neue Erde“ war nicht nur Schauplatz, sondern selbst auch der zweite Grund des Festes: Sie wird in diesem Jahr schon 20 Jahre alt!
Zunächst wurde Marion Schaper offizielle durch Superintendentin Dr. Christiane de Vos entpflichtet. Dabei betonte de Vos die faszinierende Bandbreite des Engagements und die Beharrlichkeit von Schaper. „Kirche und Diakonie gehören untrennbar zusammen. Das bedeutet: Glaube und Handeln sind zwei Seiten einer Medaille. Sie, liebe Frau Schaper, haben die eine Seite der Medaille zum Glänzen gebracht.“ De Vos dankte ihr im Namen des Kirchenkreises für ihren jahrzehntelangen unermüdlichen Einsatz.
Anschließend ergriffen Bürgermeister Jan Wendorf und etliche frühere und derzeitige Mitstreiter das Wort. Alle betonten ihre Hochachtung vor dem, was Marion Schaper angeregt und bewegt hat, auch ihre Stimme als Mahnerin für soziale Gerechtigkeit stieß auf großen Respekt.
Marion Schaper blickte in ihrer Reaktion auf alles Gesagte zurück: Sie könne auf drei Superintendenten und eine Superintendentin zurückblicken, Einzelberatungen im mittleren fünfstelligen Bereich, 14 Projekte, 8 verschiedene Beratungsbereiche, rund 5 Millionen Euro eingeworbene Fördermittel und insgesamt über 250 Mitarbeitende.
Bewegend war ihr Appell, nicht nachzulassen im Einsatz für Gerechtigkeit und Chancengleichkeit. Vor allem überzeugte sie mit ihren Worten, weil sie im Rückblick auf ihre eigenen Erfahrungen sprach: Angetreten mit dem Ziel, die Welt ein wenig besser zu machen, sprechen die Zahlen eine wenig ermutigende Sprache. So ist die Quote der Kinderarmut von 7% im Jahr 1985 auf heute 25% gestiegen. „Jede Beratung Einzelner in Krisen, jedes Projekt, in dem sich Menschen weiterentwickeln dürfen, sind die Mühe wert“, so Schaper.
Nach diesen Wortbeiträgen überreichten Schaper und de Vos gemeinsam an die Gärtnerinnen der Neuen Erde Fackeln. Die Gärtnerinnen hatten im Lehmofen der Neuen Erde herrlich schmeckendes Brot gebacken. Bis in die Abendstunden ging das Fest weiter. (ChdV)