Musik – das ist ihre Sprache
Der Kirchenkreis Nienburg verabschiedet die Leitung der Kindertagesstätte „kreuz & quer“ Ute Hoffmann in den Ruhestand
Die Kreuzkirche in Nienburg ist an diesem Freitag, 12. Juli, gut gefüllt und das, obwohl es draußen regnet. Aber viele haben sich dennoch auf den Weg gemacht, um an diesem Tag Ute Hoffmann zu verabschieden.
Die gebürtige Nienburgerin geht nach knapp 40 Dienstjahren im Kirchenkreis in den wohlverdienten Ruhestand. Sie ist eine wahre Institution – viele Kinder hat sie in ihrem Leben begleitet und nicht selten auch die Kinder einstiger Kindergartenkinder.
Sie alle haben sie sicher so kennengelernt: Warmherzig, mit einem ansteckenden Lachen und nicht zuletzt durch ihre Musik. Und genau damit - mit Musik und ihrer Fröhlichkeit, hat sie viele der Menschen berührt und begleitet.
Als Kitaleitung ist Ute Hoffmann in Nienburg gut bekannt. Dabei war es gar nicht klar, dass sie einmal Kindergartenleiterin werden würde. Denn ihr eigentlicher Berufswunsch war Diakonin. Aber wie das Leben manchmal so spielt, brachte sie das Schicksal zum CJD Hannover, wo sie zur Heim- und Jugenderzieherin ausgebildet wurde. 1984 begann sie im Hort in St. Michael zu arbeiten. Nachdem sie dort die pädagogische Leitung vertreten hatte, wusste sie: Leitungsarbeit, daran hat sie Freude. So übernahm sie 2001 die Leitung in der Kindertagestätte Leintor, wie sie damals noch hieß. Und Ute Hoffmann kann leiten – das hat sie gezeigt. In den knapp 24 Jahren Kitaleitung hat sie einiges geschafft. Neue Gebäude, ein tatkräftiges Team, religionspädagogische Konzepte, Digitalisierung – das ist nur einiges, was Ute Hoffmann angestoßen hat. Belohnt wurde sie dafür letztes Jahr mit dem Evangelischen Gütesiegel.
Aber nicht nur als Leiterin der Kindertagestätte prägte Ute Hoffmann den Kirchenkreis Nienburg. Sie engagierte sich vielfach, gab Religions- und Gitarrenkurse und leitet diverse Chöre. Sie ist eine Macherin, die Menschen begeistert. „Wenn ich an Ute Hoffmann denke, dann fallen mir zwei Dinge ein – Musik und Fröhlichkeit“, erklärt der stellvertretende Bürgermeister von Nienburg Klaas Warnecke in seinem Grußwort und bedankt sich im Namen der Stadt bei Ute Hoffmann für ihr Engagement.
Musik und Fröhlichkeit – zwei Dinge, die Ute Hoffman unverkennbar machen und so war auch ihr Abschiedsgottesdienst genau davon geprägt. So war die Kreuzkirche an diesem Nachmittag voller Klang und das lag nicht nur an der wunderbaren musikalischen Begleitung durch Organistin Salvija Sextro, Solistin Agnes Kuzieranski und einer Band, sondern auch an der singfreudigen Gemeinde, die zum großen Teil musikalisch vor allem durch eine geprägt war: Ute Hoffmann. Diese sitzt an diesem Tag in der ersten Reihe und lacht, während Tränen über ihr Gesicht laufen und sie das macht, was sie am meisten liebt: Sie singt mit so einer Leichtigkeit, dass es eine wahre Freude ist ihr zuzusehen.
„Musik, das ist Ihre Sprache und damit erreichen Sie Menschen.“ So würdigt Superintendentin Dr. Christiane de Vos in ihrer Predigt Ute Hoffmans Engagement und ihre Arbeit: „Ich bin so dankbar, dass Sie, Frau Hoffmann, und ihre Kolleginnen und Kollegen den Kindern die Welt des Singens eröffnen.“ Denn Musik ist auf ihre Weise eine einzigartige Ausdrucksform, wenn Worte fehlen.
„Mir hast du die Welt des Glaubens durch deine Musik näher gebracht“, erzählt Ilka Rengsdorf, pädagogische Leiterin der Kitas, in ihrem Grußwort. Sichtlich bewegt und anerkennend verabschiedet sie sich von ihrer Kollegin.
Am 15. Juli – zur Sommerpause in den Kitas wird Ute Hoffmann in den Ruhestand gehen. Was sie im Ruhestand machen wird? So richtig weiß sie es noch nicht. Sie will reisen und natürlich Musik machen. Was denn sonst.
Für ihren neuen Weg gab es einen Reisesegen. Brigitte Brüning, Julia Scheiwe und Sykle Dräger schicken sie mit herzlichen Worten auf den Weg in den Ruhestand.
In all den Jahren hat Ute Hoffmann vor allem eins geschafft – unzählige Menschen mit ihrer Art berührt. „Es gibt Begegnungen, die nachhaltig sind. So war es, als ich Ihnen das erste Mal begegnete“, erzählt Walter Hufenreuter, Kirchenvorsteher der Kirchengemeinde Region Süd in seinem Grußwort. Wie ihm scheint es vielen Menschen gegangen zu sein.
Kein Wunder also, dass Ute Hoffmann, an diesem Tag mit „Thank you for the Music“ und großer Dankbarkeit verabschiedet wurde.
Auch der Kirchenkreis Nienburg sagt Danke für die Lieder und das Engagement in all den Jahren und wünscht Gottes Segen für die Zukunft – mögen Musik und Glaube weiterhin Ute Hoffmann durchs Leben tragen.
Julia Littmann