Über 1500 Menschen haben sich am Freitagabend trotz Regen und kühlen Temperaturen in Nienburg versammelt, um gemeinsam für Demokratie, Freiheit und Toleranz zu demonstrieren. Dabei waren auch Mitarbeitende des Kirchenkreises Nienburg und des Diakonisches Werks. Die evangelische Jugend hatte zum gemeinsamen Plakate malen und Teilnahme eingeladen. Unter den zahlreichen Redner:innen aus Politik, Vereinen und Institutionen war auch Superintendentin Dr. Christiane de Vos:
Liebe Mitstreiter:innen,
Ich spreche heute für das Diakonische Werk, die evangelische Jugend und den Kirchenkreis Nienburg.
Frieden und Gerechtigkeit: Das sind große Worte. Das sind unsere Werte, für die wir einstehen. Frieden und Gerechtigkeit sind Ziele des Glaubens und unserer Demokratie. Sie verbinden uns miteinander über alle Farbschattierungen hinweg, für die einzelne von uns stehen mögen.
Ich sage bewusst: wir setzen uns ein für…
Denn: Häufiger konnten wir Sprüche sehen wie „wir hassen die Nazis“ (oder wen auch immer). Doch ist es wirklich klug, wenn wir hassen? Dann sind wir genauso unterwegs wie die, die die bunten Farben nicht sehen mögen! Ja, manche unserer Farben beißen sich auch miteinander, nicht alle Farben sind unsere Lieblingsfarben. Aber Hass vergiftet uns selbst. Über emotionale Ablehnung finden wir kein friedvolles Miteinander in unserer Gesellschaft.
Darum wollen wir bunte Farben! In unser buntes Nienburg gehören Menschen mit Kippa, mit Kopftuch oder Kreuz. In unser buntes Nienburg gehören Heteros und queere Menschen. Als Christin bin ich davon überzeugt: Wir alle sind Geschöpfe Gottes und so gewollt wie wir sind. Das bedeutet: Wir haben die Aufgabe, respektvoll miteinander umzugehen. Das ist nicht immer leicht, auch in der Kirche müssen wir dies immer wieder lernen. Darum lasst uns eine Haltung einüben.
Nienburg bleibt bunt! Nur in der Vielfalt hat unsere Demokratie eine Chance."