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Bild: emsz / Jens Schulze

Gottesdienst im Gedenken an die Kirchenkreis-Partnerschaft

Nachricht 02. Oktober 2016
suedafrika
Bild: Voigt

Am zweiten Sonntag im Oktober wird im Kirchenkreis Nienburg der Gottesdienst im Gedenken an die Kirchenkreis-Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Pretoria in der Republik Südafrika gefeiert, diesmal in Wietzen.

Die Reisegruppe des Kirchenkreises Nienburg aus dem vergangenen Jahr zehrt immer noch von den Erfahrungen der direkten Begegnungen und von dem Eintauchen in diese fremde Welt. Eigene Erfahrungen hier vor Ort relativieren sich im Angesicht des Erfahrenen in der Ferne. Persönliche Kontakte gehen hin und her und erlauben es, Anteil zu nehmen am Ergehen der Menschen in unserem Partnerkirchenkreis. Begegnung unter Christen scheint so einfach und unkompliziert. Schnell ist man beieinander und teilt vertrauensvoll persönliche Lebensgeschichte. Diese ist immer auch eingebettet in das große Ganze. Da steht einem der Besuch des Freedom Parks in Pretoria, in dem tausende von Namen derer aufgeschrieben sind, die unter dem politischen Unrechtssystem der Vergangenheit gelitten haben und heute nicht mehr leben, lebendig vor Augen.

Es waren nicht nur beglückende Momente. Zu sehen, dass es wirtschaftlich und gesellschaftlich nicht so richtig voran geht, obwohl die politischen Voraussetzungen geschaffen sind, schmerzt manchen. Während unseres Aufenthaltes im vergangenen Oktober protestierten gerade die Studenten gegen ständig steigende Studienkosten.

Kürzlich erreichte uns die Nachricht, dass der Kirchenkreis Pretoria ohne Superintendent und Kirchenkreisvorstand ist. Die Leitungsstrukturen sind aufgelöst und werden zur Zeit vom übergeordneten Diözesenrat unter der Leitung von Bischof Rakuba neu geordnet. Die mehrheitlich große Anzahl von ehrenamtlichen Pastoren (self supporting ministers) war im Verhältnis zu den Gemeinden und zur Kirchenleitung immer schwieriger geworden. Viele Pastoren sahen sich gezwungen neben der Ausübung ihres Amtes einem ganz gewöhnlichen Beruf auszuüben, um die eigene Familie unterhalten zu können. Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Südlichen Afrika hat es bis heute nicht geschafft, ihre Pastoren angemessen zu bezahlen. Fürbittend begleiten wir diesen Prozess der Neuorientierung und Neustrukturierung.

Greifbarer kann die Partnerschaft in der Begegnung mit denen werden, die vor Ort waren. Dazu gibt es Gelegenheit im Gottesdienst am 9. Oktober     um 10 Uhr in  der St. Gangolf-Kirche in Wietzen. Im Anschluss gibt es Gelegenheit zur Begegnung!