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Bild: emsz

Einführung von Superintendentin Dr. Christiane de Vos

25. August 2023

Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr führt Superintendentin Dr. Christiane de Vos ein

Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr wird am Sonntag, 9. September 2023, die neue Superintendentin Dr. Christiane de Vos in einem feierlichen Gottesdienst um 15 Uhr in der St.-Martinskirche in Nienburg in ihr Amt einführen. De Vos beginnt ihre neue Stelle am 1. August.

„Ich freue mich, mit Dr. Christiane de Vos eine theologisch versierte Kommunikatorin gewonnen zu haben, der Netzwerkarbeit besonders wichtig ist.“, sagte Regionalbischöfin Bahr.

Die neue Superintendentin hatte in den vergangenen sechs Jahren als Referentin für das Hochschulwesen im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gearbeitet. Eine wichtige Aufgabe sei dabei die Reform des Theologiestudiums gewesen, sagt die 1963 in Reinbek bei Hamburg geborene Pastorin. „Was für PastorInnen brauchen wir für die Kirche heute und in Zukunft?“, sei die Leitfrage des Reformprozesses gewesen. Die Herausforderungen durch Veränderungen ziehen sich wie ein Leitfaden durch die Berufsbiografie der promovierten Theologin. Wie beispielweise in ihrer ersten Pfarrstelle in der „Evangelisch-Lutherse Kerk in het Koninkrijk der Nederlanden“. Ein Dienstauftrag der damaligen Nordelbischen Kirche hatte sie 1997 dorthin geführt, durch ihren niederländischen Ehemann war sie in der Sprache des Landes versiert. „Die Niederlande sind uns im Prozess der Säkularisierung Jahrzehnte voraus“, sagt de Vos. So gestaltete sie bereits vor rund 25 Jahren eine Kirchenfusion mit und erlebte den kirchlichen Strukturwandel der sich verkleinernden Konfessionsgemeinschaft.

Dass der Abschied von lieb gewordenen Kirchenstrukturen und Gebäuden schmerzhaft sein kann, gehört zu ihrem Erfahrungsgepäck, das sie in die neue Stelle mitbringt. Aber ebenso, „dass die Kirche nicht untergeht und auch klein sehr selbstbewusst sein kann“, ist sich de Vos sicher. „Bei meinem Austausch mit politischen Repräsentanten während meiner EKD-Zeit habe ich immer wieder gehört, dass die Gesellschaft deutliche Erwartungen an uns hat“, blickt sie zurück. „Wir haben keinen Grund uns zu verstecken und klein zu machen.“ Wichtig sei allerdings, „dass wir uns als Gemeinschaft der Glaubenden an den Grund erinnern, warum wir Kirche sind, nämlich das Evangelium von Jesus Christus“, betont sie. Gemeinsame Spiritualität, gemeinsames Tun, gemeinsames Feiern sind für de Vos Grundpfeiler des kirchlichen Zusammenhalts.

Auf den Kirchenkreis Nienburg freut sie sich, denn „dort gibt es einen beeindruckenden Zukunftsprozess mit einem Konzept, das Schwerpunkte setzt und mit großer Offenheit neue Wege ausprobiert“. Sie hofft, in diesen Veränderungsprozess weitere Erfahrungsschätze ihres Berufsweges einbringen zu können. Ihre Leidenschaft des „Netzwerkens“ beispielsweise, das ein wichtiger Teil ihrer Projektpfarrstelle „Nachwuchsförderung“ zwischen 2011 und 2017 in der Nordkirche war. Oder die Arbeit mit dem „Runden Tisch“, der unterschiedliche gesellschaftliche Kräfte zusammenbringt, während ihrer Zeit von 2007 bis 2011 als Referentin der Hauptpastorin und Pröpstin Kirsten Fehrs in St. Jacobi Hamburg. Wichtig sind ihr auch die Arbeit in interprofessionellen Teams und der Kontakt zwischen Kirche und Gesellschaft auf vielfältigen „Begegnungsflächen“, seien es Kitas, Schulen oder interreligiöse Zusammenkünfte. De Vos, die bisher mit ihrem Ehemann in Hannover gewohnt hat, wird sich an ihrem neuen Dienstort auch zwangsläufig mit dem Thema nachhaltige Mobilität beschäftigen. „Seit rund 15 Jahren habe ich kein Auto mehr und mir jetzt erstmal ein E-Bike gekauft“, verrät sie. „Ich bin gespannt, wie autofreie Mobilität auch in einer ländlichen Region gelingen kann.“

Der Gottesdienst zur Einführung von Dr. Christiane de Vos am 9. September beginnt um 15 Uhr. Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr nimmt die Einführung vor, de Vos hält die Predigt. Die neue Superintendentin hat den Gottesdienst unter das Motto des Psalm 103,2 „Preise den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten“ gestellt, das auch in die musikalische Gestaltung der Feier eingeht. VertreterInnen des Kirchenkreises Nienburg sowie berufliche WeggefährtInnen der neuen Superintendentin wirken in dem Einführungsgottesdienst mit, an den sich ein Empfang anschließt.    

 

Text: Sabine Dörfel, Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Hannover